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Special - Was ist Next Gen? : Ein Generationsproblem?

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Die Veröffentlichung der PlayStation 4 und der Xbox One hat uns etwas gelehrt. Der Begriff „Next Generation“ ist ein wackeliges Gerüst, das stets droht in sich zusammenzufallen, wenn man sich näher damit beschäftigt. Wofür steht Next Gen eigentlich? Ist es ein rein rationaler Terminus, der verschiedene Konsolengenerationen voneinander abgrenzt? Steht Next Gen für einen schnelleren Prozessor, höhere Polygonanzahl und mehr Arbeitsspeicher? Oder darf der Begriff nur im Zusammenhang mit neuen Spielideen und -konzepten stehen? Je mehr Gedanken man sich darüber macht, desto schwieriger fällt die Definition.

Dabei ist es auf den ersten Blick recht simpel. 2013 kündigte Microsoft die Xbox One und Sony die PlayStation 4 an. Folglich war die Rede von Next-Generation-Konsolen, da zum Zeitpunkt der jeweiligen Ankündigungen X360 und PS3 in vielen Wohnzimmern standen und die Veröffentlichung der neuen Konsolen noch in weiter Ferne lag. Bereits mit dem Erscheinen der Wii U im November 2012 brach die mittlerweile achte Konsolengeneration an. Nüchtern betrachtet steht der Begriff Next Gen schlicht für eine neue Generation an Konsolen.

Obwohl GameCube und Wii auf etwa demselben Leistungsniveau waren, handelte es sich zum Zeitpunkt der Ankündigung der Wii um eine Konsole der nächsten Generation. Auf dem Papier hat Next Gen also weder etwas mit höherer Leistungsfähigkeit noch mit revolutionären oder innovativen Spielkonzepten zu tun. Obwohl diese Definition recht eindeutig ist, verbindet jeder von uns etwas anderes mit Next Gen. Damit sind endlose Debatten unter Spielern programmiert. Jeder von uns hat einen anderen Anspruch an das Medium und speziell an eine neue Generation von Konsolen. Erst wenn dieser erfüllt oder übertroffen wird, sprechen wir von Next Gen.

Grafikhurerei

Es ist naheliegend, Next Gen mit einer besseren grafischen Präsentation gleichzusetzen. Schließlich handelt es sich bei Video- und Computer-Spielen in erster Linie um ein optisch rezipiertes Medium, das einen Großteil seines Reizes aus der Erschaffung fantastischer Welten zieht – insbesondere in der heutigen Zeit. Dass der angestrebte Fotorealismus aber nicht nur positive Seiten mit sich bringt, werden wir in einem späteren Artikel erörtern. Gerade Wii U und Wii wurde in der Beziehung wenig Beachtung geschenkt, da beide Konsolen grafisch nicht mit der direkten Konkurrenz mithalten können beziehungsweise konnten. Da viele den Begriff nur auf Grafik reduzieren, werden beide Konsolen bei solch einer Diskussion oftmals nicht beachtet.

Das Problem bei dieser Technikdebatte ist neben dem Leistungsgefälle innerhalb einer Konsolengeneration auch der eigene Anspruch. Für den einen sind Texturen zu grob aufgelöst, dem anderen sind hingegen die Animationen nicht realistisch genug, um die Bezeichnung Next Gen zu rechtfertigen. Eine klare Abgrenzung ist in der heutigen Zeit schwer zu finden, vielmehr handelt es sich um einen fließenden Übergang, der es müßig macht, darüber zu diskutieren, wann ein Spiel optisch den Ansprüchen der nächsten Generation gerecht wird. Der Grafiksprung von der letzten auf die jetzige Generation fällt kleiner aus als in der Vergangenheit. Der Sprung von 2-D auf 3-D konnte ohne Probleme als großer technischer Fortschritt klassifiziert werden, während man die Unterschiede zwischen der PS3- und der PS4-Fassung von Call of Duty: Ghosts mit der Lupe suchen muss. Je schwerer die Unterscheidung fällt, desto größeres Diskussionspotenzial birgt das Ganze am Ende.

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