Test - AMD Radeon RX 6800 XT : Spielt AMD wieder an der Spitze mit?

Lang hat es gedauert, aber AMD ist tatsächlich wieder zurück im großen Grafikkarten-Rennen. Nach Jahren des Darbens im unteren und mittleren Preissegment hat AMD es nun endlich geschafft, eine durch und durch konkurrenzfähige Grafikkarte im oberen Leistungssegment abzuliefern. Die 649 Euro teure Radeon RX 6800 XT und die RTX 3080 für 699 Euro liefern sich dabei ein durch und durch spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal hat die eine Karte die Nase vorn, mal die andere – meist abhängig von der jeweiligen Engine und Optimierung.

AMD muss allerdings beim Raytracing spürbar Federn lassen. NVIDIAs Lösung mit den dedizierten RT Cores ist schlicht effektiver als AMDs Booster-Methode, die dennoch die Shader belastet. Hier werkelt die RX 6800 XT dann doch nur auf RTX-3070-Niveau oder knapp darüber. Das ist bei den derzeit noch recht wenigen Spielen mit Raytracing kein Beinbruch, kann aber in den nächsten Monaten noch zu einem wichtigen Faktor werden. Gleichzeitig rechtfertigt AMD damit unfreiwillig den etwas höheren Preis der RTX 3080.

Ansonsten gibt es nur Kleinigkeiten zu bemängeln. So ist die Kühlung weniger effektiv als bei der Konkurrenzkarte und bringt die CPU auf 81 Grad, während die RTX 3080 Founders Edition knapp über 70 Grad bleibt. Bei zwei unserer Testbenchmarks war die AMD-Karte nicht davon zu überzeugen, bei unterschiedlichen Auflösungen auch unterschiedliche Ergebnisse auszuspucken. Das haben wir zuvor noch nie erlebt und wir vermuten, dass es da noch den einen oder anderen Haken in der Treibersoftware gibt.

Insgesamt hat AMD aber mächtig aufgeholt und es ist schön zu sehen, dass NVIDIA endlich wieder echte Konkurrenz bekommt. Das kann sich letztendlich nur belebend auswirken und den Spielern nutzen, sei es durch mehr Leistung, neue Features oder niedrigere Preise. Den ganz großen Coup hat AMD mit der neuen Radeon-Generation noch nicht gelandet, aber das Rennen um den Grafikthron ist nun deutlich spannender geworden und lässt Hoffnungen für die kommende Generation sprießen. Jetzt müssen die Biester nur noch vernünftig verfügbar sein …