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Preview - Atlas Fallen : Der Herr der Sande

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Deck 13 Interactive ist schon lange Jahre eine der wenigen Entwicklerinstitutionen in Deutschland und konnte zuletzt mit Souls-Likes wie Lords of the Fallen und The Surge punkten. Atlas Fallen wendet sich allerdings von brettharten Kämpfen ab, sondern präsentiert uns ein Action-Rollenspiel in einer sandigen Spielwelt mit viel Historie und einem agilen Kampfsystem. Nach der ersten Vorstellung auf der Gamescom 2022 konnten wir nun endlich selbst Hand anlegen, bevor das Spiel am 16. Mai für PC, PS5 und Xbox Series X/S erscheint.

Worum geht es in Atlas Fallen? Schwer zu sagen, denn die spielbare Pressedemo, die etwa drei Stunden Spielzeit umfasst, wirft uns ziemlich unvermittelt ins Spiel. Einiges können wir uns aber zusammenreimen aus den Dialogen. Atlas Fallen spielt in einer recht unwirtlichen, sehr sandigen Welt namens Atlas (wer hätte das gedacht), in der sich die Götter ziemlich zerstörerisch ausgetobt haben – daher auch das „Fallen“. Die dortigen Bewohner leben offenbar in einem strengen Kastensystem unter der Fuchtel des Sonnengotts und es gibt Hinweise darauf, dass eine frühere Revolution ziemlich in die Hose ging.

Unser namenloser Held gehört offenbar zur niedrigsten Kaste von Arbeitern – entbehrliches Menschenmaterial ohne große Überlebenschancen. Aber unser Held findet ein uraltes Relikt in Form eines magischen Kampfhandschuhs, der es ihm ermöglicht, den Sand selbst zu manipulieren. Der Handschuh entpuppt sich allerdings als instabil und nicht vollständig, sodass eine Aufgabe ist, die Bestandteile des Handschuhs, der offenbar explodiert ist, zu suchen und wieder zusammenzufügen. Fraglich ist nur, ob wir am Ende eine Revolution anführen oder uns gar mit den Göttern anlegen müssen. Wir werden sehen. Übrigens könnt ihr Atlas Fallen nicht nur allein spielen, auch eine Koop-Option für insgesamt zwei Spieler ist vorhanden.

So zumindest die Situation bei unserem Spieleintritt. Man muss abwarten, was die Story genau hergibt und worum es am Ende eigentlich geht. Die Pressedemo soll eher das Gameplay vorstellen. Eins ist allerdings schnell klar, mit der Spielwelt hat sich Deck 13 viel Mühe gegeben. Die vorrangig sandige, halboffene Welt ist bildschön gestaltet und vermittelt sehr gut den Eindruck von Alter und Geschichte. Überall ragen Ruinen aus dem Sand, dazwischen verstreut finden sich kleine Siedlungen und größere Orte mit reichlich NPCs. Der Sand weht sehenswert über die Dünen. Und keine Sorge, es gibt nicht nur Sand. Zumindest einige Abschnitte mit Vegetation waren in der Demo vorhanden.

Ein einsames, postapokalyptisches Feeling kommt schnell auf und bringt unseren Entdeckerdrang auf Vordermann. Mit Vorsicht allerdings, denn zwischen Sand und Ruinen tummeln sich die Wraiths – monströse und zum Teil gigantische Kreaturen, die uns zumeist feindlich gesonnen sind und sich fieserweise oft im Sand verbergen, um uns unvermittelt zu attackieren. Glücklicherweise sind wir wehrhaft und flink unterwegs, denn per Druck auf den linken Stick surfen wir durch den Sand wie auf einem Wakeboard. Fühlt sich cool an und steuert sich prima.

Atlas Fallen entpuppt sich schnell als recht klassisches Action-Rollenspiel. In den Ansiedlungen und auch in der Spielwelt findet ihr immer wieder Questgeber, die euch neben der Hauptquest mit Arbeit versorgen. Letztere bestand zunächst daraus, Bestandteile des Handschuhs zu suchen und einzubauen, um dessen Fähigkeiten zu aktivieren. Die Nebenaufgaben schicken uns quer durch die Lande, um Außenposten zu besuchen, NPCs oder Artefakte aufzutreiben und so einiges mehr. Hinzu kommen Schatzkarten, die uns den Weg zu wertvollen Funden weisen.

Eine Besonderheit ist, wie ihr erahnen könnt, der Sand in Verbindung mit den Kräften des Handschuhs, ganz abgesehen vom „Sandsurfen“. Unsere Kräfte ermöglichen es uns nämlich, den Sand zu manipulieren, um beispielsweise Objekte oder gar ganze Gebäudeteile aus dem Sand zu heben. Dadurch könnte ihr euch neue Wege freimachen, aber auch verborgene Schätze ans Licht holen. Eine leuchtende Markierung zeigt euch, wo ihr dies nutzen könnt. Damit zerrt ihr auch Ambosse ans Tageslicht, an denen ihr manuell speichern und eure Ausrüstung aufwerten könnt, zudem könnt ihr dort mit eurem geisterhaften Begleiter Nyaal plaudern.

Neben einer upgrade-fähigen Rüstung spielt der Handschuh die wichtigste Rolle, denn ihn könnt ihr mit Essenzsteinen ausrüsten. Besagte Essenzsteine geben dem Handschuh sowohl aktive Kampffertigkeiten, als auch passive Perks. Manch Essenzstein erhaltet ihr als Beute, andere wiederum können anhand von Rezepten und Ressourcen aus der Umgebung und von besiegten Gegnern selbst angefertigt werden. Bei drei aktiven Angriffen und jeweils zwei zusätzlichen Perks habt ihr hinreichen Optionen, einen eigenen Kampfstil zu entwickeln. Waffen oder Rüstungsteile als Loot gibt es übrigens nicht – der Fokus liegt klar auf dem Handschuh und seiner Konfiguration.

Atlas Fallen - Ankündigungs-Trailer

Deck 13 ist mal wieder munter und hat eine neues Spiel namens Atlas Fallen angekündigt.

Der Handschuh ist aber nicht nur eine Ergänzung eurer Kampffähigkeiten neben den Waffen, sondern dient mitunter auch der Bewegung. Dank einer Dash-Eigenschaft könnt ihr euch nämlich zum einen im Kampf in die Luft katapultieren und so auch fliegende Gegner attackieren, zum anderen könnt ihr gepaart mit Sprüngen damit ganze Abgründe überqueren, was mitunter für spannende Rätseleinlagen in Kombination mit der Sandmanupulation genutzt wird.

Womit wir dann auch zum Kampf kommen. Atlas Fallen nutzt ein ziemlich agiles Kampfsystem, das neben viel Bewegung auch gutes Timing und Kombos beinhaltet. Es ist kein typisches Kampfsystem, wie wir es aus westlichen Fantasy-Rollenspielen kennen, sondern wirkt durchaus eigenständiger. Nehmen wir aktuelle Titel, ähnelt es am ehesten Titeln wie Forspoken.

Es gibt Standardattacken für eure beiden Waffen, die wiederum Momentum erzeugen – Angriff statt Verteidigung ist also Pflicht. Momentum verstärkt eure Angriffe massiv, macht euch allerdings auch verwundbarer. Mit drei Angriffen des Handschuhs, zwei Standardattacken eurer Waffen sowie dem Momentum steht euch ein recht umfangreiches Arsenal zur Verfügung, das durchaus taktisch ausgenutzt werden will. Hinzu kommen Ausweichen und Parieren, für das gutes Timing erforderlich ist, was aber durch eine leuchtende Anzeige an den Gegnern erleichtert wird. Übrigens bekommt ihr auch einen entsprechenden Hinweis, wenn Gegner hinterrücks angreifen, sodass ihr noch Gelegenheit habt, derartigen Angriffen zu entgehen.

Bei fliegenden oder besonders großen Gegnern müsst ihr euren Hintern per Handschuh-Dash in die Luft bewegen. Das gilt auch die zahlreichen, teils ziemlich riesigen Bossgegner, bei denen ihr gezielt Schwachstellen attackieren müsst. Das Kampfsystem ist im ersten Moment ein wenig gewöhnungsbedürftig, geht nach einiger Zeit aber gut von der Hand und sorgt für agile, adrenalinreiche Gefechte. Zumal die Gegner auch ihre Spezialitäten haben, wie zusätzliche Adds oder Abtauchen in den Sand, um an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Hat man den Dreh raus, entwickelt das Kampfsystem tatsächlich einen unwiderstehlichen und sehr befriedigenden Flow.

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