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Test - Forza Motorsport : Test: Ich liebe das neue Fahrgefühl, aber eine Sache nervt gewaltig

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Greift zu, wenn...

… wenn ihr ein Simcade-Rennspiel mit sehr gutem Fahrgefühl und ordentlicher Physik sucht, das im Laufe der nächsten Monate noch etwas Feinschliff erfahren sollte.

Spart es euch, wenn...

… wenn ihr dem Grind-Faktor des Pseudo-RPG-Systems nichts abgewinnen könnt.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Ohne den Grind-Faktor wäre Forza Motorsport ein beinahe perfektes Simcade-Rennspiel

Forza Motorsport macht einen gewaltigen Sprung nach vorne, denn Turn 10 erfüllt beinahe alle Wünsche, die sich bei den Fans in den fast zwei Jahrzehnten zuvor angesammelt hatten. Endlich ein voller Tageszyklus, der 24-Stunden-Ausdauerrennen ermöglicht. Endlich mehr Rennstrategie dank Reifenabnutzung und Spritverbrauch – sogar mit einer animierten Boxencrew. Endlich eine realistischere Fahrphysik, die zwar nicht an die der Könige des Sim-Racing-Genres heranreicht, aber allemal gut genug ist, um ernst genommen zu werden. Selbst kleine optische Macken wurden behoben, siehe die Rotation des grafischen Lenkrads in der Cockpit-Perspektive, die nun immerhin 360 Grad beträgt. Der Balanceakt zwischen Arbeit am Lenkrad und Fahrspaß gelingt nach einer Justierung des Force-Feedbacks beinahe perfekt. Meiner Meinung nach setzt sich Forza Motorsport damit im Konsolensektor an die Spitze der Nahrungskette.

Auch das strengere Reglement begrüße ich voller Enthusiasmus. Ahndungen für das Verlassen der Strecke (sofern man sich damit einen Vorteil verschafft)? Drakonische Strafen für rüpelhafte Crashpiloten, die sogar zu einem Rauswurf aus einer Lobby reichen können? Hip Hip Hurra! Das dürfte das Niveau auf den Servern erheblich anheben - und Forzas Reputation unter den Simracing-Enthusiasten ebenso. Die KI-gestützte Analyse der Vorfälle arbeitet erstaunlich gut, ist aber auch einer der Faktoren, warum selbst die Einzelspieler-Karriere ausschließlich bei einer bestehenden Online-Verbindung angegangen werden darf. Ein immer deutlicher werdender Trend in diesem Genre.

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Von der Physik bis hin zur verbesserten Grafikengine haben sich also alle Aspekte des Neustarts ausgezahlt. Sogar so sehr, dass selbst verwöhnte PC-Simracer den Titel als „entspanntere“ Alternative zu ihren strengen Sims in Betracht ziehen können.

Lediglich der Grindfaktor des Pseudo-RPG-Systems stellt mich vor Rätsel. In der Einzelspieler-Karriere kann man dergleichen durchaus einsetzen, um die Bindung zu einem Fahrzeug zu erhöhen. Nervig ist es trotzdem. Noch schlimmer ist aber, Upgrade-Vorgaben auch im Multiplayer an das Auto-Level zu binden. Das halte ich für einen groben Fehler. Hoffentlich bessert Turn 10 an dieser Stelle nach, sonst könnten viele Online-Spieler abgeschreckt werden.

Überblick

Pro

  • gut nachvollziehbare Physik
  • tolles Fahrgefühl
  • strenges Reglement in allen Spielmodi
  • 500 Autos, von denen die meisten schön modelliert wurden
  • 20 modern modellierte Kurse samt alternativen Strecken
  • 3 Grafikmodi samt Raytracing für Spiegelungen und AO (Xbox Series X)
  • bombenfeste Bildrate
  • schöne Wettereffekte
  • voller 24-Stunden-Tageszyklus auf allen Kursen
  • sehr gute Fahrer-KI in acht Schwierigkeitsgraden
  • brauchbares Force-Feedback (nach etwas zusätzlicher Justierung)
  • röhrige Motorensounds (mit Dolby-Atmos-Unterstützung)
  • anspruchsvolle Online-Veranstaltungen
  • endlich wieder private Online-Lobbys
  • mannigfaltige Optionen für private Online-Rennen
  • Blickfeld aller Kameraperspektiven frei justierbar – auch in der Konsolen-Fassung

Contra

  • starker Grind-Faktor beim Upgrade-System
  • grindlastiges Upgrade-System betrifft auch gewisse Online-Rennen
  • Übungs- und Qualifikationsphase in Online-Rennen ein wenig zu kurz
  • ein paar alte Bugs der Engine, die auf dem PC sichtbar werden
  • maximale Bildrate wird in Online-Rennen limitiert (PC)
  • ein paar sehr grobe, uralte 3D-Modelle im Fuhrpark
  • Streckenauswahl etwas einseitig (kein Stadtkurs, keine extreme Topografie)

Awards

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