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Test - SCUF Instinct Pro : Teurer Luxus-Controller für Xbox und PC

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Custom-Controller für die Konsolen gibt es mittlerweile reichlich, viele davon sind allerdings kabelgebunden. Somit war der Elite-Controller von Microsoft bisher die gängigste Alternative, wenn man etwas Luxus in den Zockerpfötchen halten wollte. Mit dem SCUF Instinct Pro gibt es nun eine kabellose Alternative mit enorm umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten im Store – zumindest optisch. Das hat allerdings seinen Preis. Das Basismodell kostet bereits 219,99 Euro und jede Anpassung verursacht einen saftigen Aufpreis. Lohnt sich das wenigstens?

Ein erster Blick in den SCUF-Store macht deutlich: wer hier einen Controller bestellt, kann sich mehr oder weniger ein Einzelstück zusammenbasteln. Vor allem visuell gibt es unzählige Optionen, darunter etliche Faceplates mit verschiedenen Farben und Mustern, nebst Farbauswahl für so ziemlich alles, vom D-Pad bis zu den Triggern und Schultertasten. Auch Sticks in verschiedenen Längen und mit konkaven oder konvexen Oberflächen stehen zur Auswahl.

Die erste Ernüchterung kommt allerdings schnell. Die Konfigurationen sind nämlich nicht im ohnehin schon exorbitanten Preis von 219,99 Euro enthalten. Jedes Muster und nahezu jede Farbauswahl treibt den Preis weiter nach oben. Nutzt man alle Optionen aus, landet man ganz schnell deutlich über 300 Euro. Zwar hat man dann ein Quasi-Einzelstück für Individualisten, aber letztendlich kann man damit auch nicht mehr machen, als Videospiele steuern. Das weniger hübsche Gegenstück, der Xbox Elite Controller 2, ist mit ähnlichem Funktionsumfang immerhin für unter 150 Euro zu bekommen.

Man muss allerdings schon beim Auspacken zugeben, dass SCUF mit dem Instinct Pro einen qualitativ hochwertigen Controller anliefert. Design und Ergonomie entsprechen im Wesentlichem dem Original-Controller, die Umgewöhnung fällt also weitestgehend weg. Die mit Magnetbefestigung gesicherte Faceplate verfügt über eine angenehm seidige Oberfläche und kann mit einem Griff abgenommen werden, um beispielsweise Sticks oder D-Pad auszutauschen. Auch das Batterie-/Akkufach verfügt über eine Magnetbefestigung. Die wohlgeformten Griffe liegen dank texturierter Gummierung extrem sicher in der Hand.

Die Anordnung der Standardtasten entspricht ebenfalls dem Xbox-Original, man entdeckt aber schnell einige Extras. Zunächst entdecken wir eine Taste zur Mikrofonstummschaltung, die freilich nur bei kabelgebundenen 3,5-mm-Klinken-Headsets funktioniert. Gut erreichbar an der Oberseite, zwischen D-Pad und rechtem Stick etwas nach unten versetzt. Vorbei geht es an Klinkenanschluss und Chat-Pad-Anschluss zur Unterseite des Controllers.

Dort finden wir zunächst vier Zusatztasten, deren Anordnung schlicht ein Traum ist und genau der Lage der Mittelfinger entspricht. Alle vier Tasten verfügen dabei über einen recht knackigen Druckpunkt, der immer noch gut bedienbar ist, aber verhindert, dass die Tasten versehentlich ausgelöst werden. Deutlich besser gelöst als beispielsweise beim hochempfindlichen Victrix Gambit. Die vier Zusatztasten verfügen über drei unterschiedliche Belegungsmuster, die per Profilwahlschalter an der Unterseite umgestellt werden können. Per Default sind dies BYXA, B Left Right A und Left Right Up Down. Über Tastaturkombinationen können die Belegungen aber auch frei konfiguriert und in den Profilen hinterlegt werden.

Des weiteren entdecken wir zwei Kippschalter zur Umschaltung der Triggerwege in zwei Stufen (lang und kurz). Letzteres wird vor allem Shooter- und Actionfreunde erfreuen. Die Triggerwege sind im kurzen Modus derart kurz, dass sie fast das haptische Feedback von Mausklicks erreichen. Eine mehrstufige Lösung wie bei besagtem Victrix Gambit gibt es allerdings nicht. Erfreulich ist generell, dass sämtliche Tasten, Trigger und Sticks sehr präzise und genau reagieren. Einzig mit den Aktionstasten waren wir nicht so hundertprozentig glücklich, hier gefallen uns weiterhin die clicky-sensiblen Tasten des Razer Wolverine am besten, aber das ist ein Stück weit Geschmackssache.

Schön: bezüglich der Konfiguration von Sticks und Tasten gibt es sogar einen Guide für etliche Spiele und Genres auf der SCUF-Website, den es sich durchaus zu lesen lohnt. Überraschend ist hingegen, dass es trotz des hohen Preises nicht auch noch eine Xbox-App für tiefergreifende Funktionseinstellungen wie Triggerwege, Stickreaktion oder gar Tastenbelegung gibt. Das wäre zwar der ultimative Luxus, würde den saftigen Preis aber ein wenig mehr rechtfertigen.

Der Controller ist zumindest vielseitig einsetzbar. An den Xbox-Konsolen funktioniert er klaglos via Xbox Wireless. Am PC (oder auch der Konsole) kann er zudem mit dem beiliegenden, zwei Meter langen USB-Kabel genutzt werden. Der Controller verfügt übrigens über einen Type-C-Anschluss, ihr könnt also problemlos auch längere Kabel von Drittherstellern einsetzen. Auch der Anschluss über einen Xbox-Wireless-Dongle am PC ist möglich und zu guter Letzt könnt ihr den Instinct Pro auch via Bluetooth connecten.

Im Praxistest mit verschiedenen Spielegenres (und sehr ausgiebig bei unserer Testphase zu Destiny 2: Die Hexenkönigin) konnten wir uns davon überzeugen, dass der Instinct Pro sich im praktischen Einsatz keine Schwächen erlaubt. Alle Bedienelemente reagieren präzise und flink, vor allem die extrem kurzen Triggerwege (bei entsprechender Aktivierung) gefielen uns hervorragend. An der Ergonomie gibt es ohnehin nichts zu meckern. Wenn überhaupt, störten uns die recht lauten und unangenehm klingenden Vibrationsmotoren.

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