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Preview - Shadows of the Damned : Obercoole Japaner?

  • PS3
  • X360
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Nun, zumindest darf man dann keine Städtebausimulation und auch kein knuffiges Jump & Run erwarten. Denn diese beiden Entwickler stehen mehr für die Kategorie „Beinharte Horror-Action für Erwachsene".

Freunde dieses Genres werden auch bei Shadows of the Damned nicht enttäuscht. Statt allerdings auf bierernsten Grusel zu setzen, liefert das Entwicklerstudio mit dem irreführenden Namen Grasshopper Manufacture einen Titel ab, der mit vielen typischen Klischees spielt und sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Und so was ist bei Spielen eigentlich immer ein gutes Zeichen. Schon nach den ersten Sekunden unserer Anspielzeit wird klar, wohin die Reise geht: Wir befinden uns mitten in einem Splatter-Schocker im Grindhouse-Stil der Herren Tarantino und Rodriguez, der an drastischer Gewaltdarstellung nicht spart. Das Einzige, was nicht so ganz zünden will, sind die Gags.

Japanischer Klischeeheld Nr. 8278219

Rockerlederjacke, Narben im Gesicht, ein heißer Ofen, mit einem Totenschädel verzierte Schrotflinte, eine wilde Frisur und eine ganz böse Attitüde: So stellen sich also offensichtlich japanische Entwickler einen coolen Videospielcharakter im Jahre 2011 vor. Wir hoffen einfach mal für die Grasshoppers, dass auch mit dem Protagonisten Garcia Hotspur ein selbstironisches Klischee augenzwinkernd bedient wird. Was müsst ihr mit dem Klischeekerl machen? Nein, keine Blümchen sammeln. Auch kein Königreich aufbauen. Ihr müsst euch ganz schlicht durch die Levels metzeln und Dämonen um die Ecke bringen, und das amtlich.

Dabei hat der Held natürlich auch allen Grund zum Groll gegen die Feinde aus der Finsternis. Seine Lebensabschnittsgefährtin (auch bei der werden alle gängigen Klischees bedient) hatte bei der letzten Shopping-Tour wohl das Navigationsgerät vergessen und ist dummerweise in der Stadt der Verdammten gelandet. Die Rede ist nicht von Bielefeld, sondern der echten Unterwelt. Mit echten Dämonen. Da es allein bei so einem Höllentrip schon mal langweilig werden kann, steht euch der geläuterte Exdämon Johnson bei. Neben flotten Sprüchen hat der Typ die Gabe, sich in diverse Waffen zu verwandeln. Praktisch!

Shadows of the Damned - Halloween Trailer
Und weiter geht's mit aktuellen Halloween-Trailern, dieses Mal zum PS3- und X360-Titel Shadows of the Damned.

Mit Fackel und MG

So ziehen wir also durch eine unheimliche, in Flammen stehende Stadt, um schon nach kurzer Zeit die ersten Dämonen vor der Flinte zu haben. Apropos Flinte: Während wir kleinere Bösewichte mit einer Pistole samt Laserpointer oder einer Fackel aus dem Weg räumen, sparen wir uns für die dickeren Brocken, die am Levelende lauern, die MG auf. Die Waffen wählen wir über das Steuerkreuz aus. Mit Druck auf X schicken wir die üblen Kreaturen via Special Kill zurück in die Hölle. Der X-Knopf dient auch dazu, allzu anhängliche Dämonen im Nahkampf abzuschütteln, Türen zu öffnen oder über Abgründe zu springen.

Ganz wichtig ist bei dem Titel das Zusammenspiel der Farben. Je nach Umgebung und Spielsituation wechselt die Farbe eurer Fackel. Bei einigen der eingestreuten Rätseleinlagen mussten wir erst die richtige Farbkombination auswählen, um zum Beispiel herumschwebende blaue Kugeln zu zerstören und so den Zugang zu einem neuen Levelabschnitt freizumachen.

Endbossalarm!

Nachdem wir uns in einem unterirdischen Kanal einiger widerlicher Feinde entledigt haben, stapfen wir direkt auf einen Marktplatz, der wie die ideale Plattform für einen fetten Endboss wirkt. Und tatsächlich: Nach kurzem Rundgang stürmt ein wahnsinniger Riese mit üblen Kettensägen an den Händen auf uns zu. Mit einer Ausweichrolle seitwärts entgehen wir seiner Attacke, um ihm dann mit unserer dicken MG einzuheizen. Ein roter Punkt am Rücken des Riesen deutet auf seine Schwachstelle hin. Ein paar Salven später ist der Obermotzdämon am Ende und wir ziehen weiter, immer auf der Suche nach unserer Freundin.

Auf einem verlassenen Jahrmarkt des Grauens finden wir sie. Oder besser: ihren Kopf. Noch bevor wir richtig ob des grausigen Anblicks erschaudern können, klettert der Körper hinter einem Versteck hervor und setzt sich mit geübten Handgriffen die Rübe auf die Schultern. Das muss dann wohl eine Falle sein. Gewissheit haben wir, als der Körper unseres Freundin-Köders zerplatzt und uns ein weiterer fieser Scherge der Finsternis an die Lederjacke will. Wenn ihr übrigens zu viel Schaden einsteckt und eure Gesundheit wieder auffrischen wollt, greift eure Spielfigur zu einer Flasche Hochprozentigem. Alkohol als Heilmittel, wenn das keine Botschaft an die Jugend ist! Nach einigen coolen Sprüchen und viel Geballer segnet auch dieser Kamerad das Zeitliche. Damit geht die spielbare Demo von Shadows of the Damned dem Ende entgegen. >>

Fazit

von Jens Quentin
Nach dem, was wir anspielen konnten, sind Zweifel berechtigt, ob Shadows of the Damned wirklich der „brandneue psychologische Action-Thriller“ wird, den die Entwickler in dem Titel sehen. Die Steuerung war noch nicht richtig griffig, oft haben wir viel Munition verballert, bis wir den Dämon wirklich im Visier hatten. Es wirkt alles noch etwas hakelig und kantig. Auch die Animationen und das Charakter-Design hatten nichts, was einen mit offenem Mund zurücklässt. Die Grafik ist in der jetzigen Version okay, reißt aber auch keine Bäume aus. Immerhin waren das Farbspiel und die in verschiedenen Farben ausgeleuchteten Levelabschnitte schon nett anzuschauen. Damit das Spiel wirklich das einmalige groteske Horrorspektakel im coolen Tarantino-Stil wird, das sich EA vorstellt, müssen die Entwickler noch einiges draufpacken.

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