Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Teufel Cage (2020) : Der Headset-Knaller aus Berlin

  • PC
  • PS4
Von  |  |  | Kommentieren

Mit dem Teufel Cage haben die Berliner Audiospezialisten vor drei Jahren erstmals ein Gaming-Headset auf den Markt gebracht und konnten sich damit gleich etablieren, denn das Headset war gut, sogar richtig gut. Nun gibt es eine neue Version des Headsets und das hat es in sich. Zwar ist es mit 169,99 Euro sicherlich kein Schnäppchen, aber es etabliert sich endgültig in der Champions League der Gaming-Headsets und kann sogar gegen noch teurere Größen wie Beyerdynamic MMX 300 oder Sennheisers GSP-Headsets anstinken.

Schon beim Auspacken wird klar, dass Teufel gnadenlos auf Qualität und Ausstattung setzt, sich aber auch traut, ein wenig zu entschlacken. Das Teufel Cage kann wahlweise per USB oder Klinke angeschlossen werden und ist somit sowohl am PC, als auch an Konsolen (PS4 via USB, Xbox via Klinke) oder mobilen Geräten einsetzbar. Primär ist es aber für die Nutzung am PC gedacht, denn dank Teufel Audio Center Software kann es dort sein volles Potenzial ausreizen.

Kommen wir zunächst zur Verarbeitung. Das Teufel Cage macht einen extrem robusten und langlebigen Eindruck. Die Konstruktion ähnelt der des alten Cage, wurde aber in den Details spürbar optimiert. Es lässt sich dank Gunmetal-Alu und flexiblem Federstahl problemlos verdrehen und verbiegen, ohne dass es auch nur im geringsten beeinträchtigt wird. Die Ohrmuscheln sind zwar nicht drehbar, aber dank der flexiblen Konstruktion fällt das gar nicht ins Gewicht. Zusammen mit den geräumigen, weich gepolsterten Ohrmuscheln ist der Tragekomfort immens hoch, obwohl das Headset etwas schwerer ist als sein Vorgänger sind auch lange Sessions überhaupt kein Problem.

Die Bedienelemente wurden ein wenig entschlackt. Mikrofontaste, Multifunktionstaste und Lautstärkeregler sind gut erreichbar und im Grunde die einzigen Elemente, die sich direkt am Headset befinden. Weitere Optionen gibt es über die Software, dazu gleich mehr. Der Anschluss erfolgt entweder mittels eines 3 Meter (!) langen USB-auf-MicroUSB-Kabels oder eines 1,3 Meter langen Klinkenkabels. Beide Kabel sind mit Textil ummantelt und entsprechend robust, aber auch nicht so starr, dass es stört.

Optisch macht das Cage einiges her, es wirkt in allen Belangen hochwertig, aber auch nicht zu verspielt. Es erinnert eher an einen Audiokopfhörer als an ein reines Gaming-Headset. Einziges Zugeständnis an die Gaming-Optik ist das beleuchtete Logo an den Seitenblenden. Dessen Beleuchtung kann in drei Stufen geregelt werden (Aus, Mittel, Hell).

Selbst beim abnehmbaren Mikrofon entdeckt man Verbesserungen. Vor allem fällt auf, dass das Drahtgeflecht des Mikrofonarms stabiler und damit nicht mehr so labbrig ist wie beim Vorgänger. Ein Poppschutz ist ebenfalls mit an Bord. Das Mikrofon selbst wurde komplett überarbeitet und liefert makellose Sprachübertragung, ein zusätzliches internes Mikrofon hilft bei der Reduzierung von Umgebungsgeräuschen, die ebenfalls einen sehr guten Eindruck macht.

Im Inneren des Teufel Cage arbeiten 40-mm-Treiber, die mit der üblichen Bandbreite von 20 bis 20.000 Hz bei einer Impedanz von 32 Ohm arbeiten. Klingt nicht außergewöhnlich, der Klang der Speaker ist es aber umso mehr. Schon im nackten Klinkenbetrieb an Konsole oder Tablet kann das Cage reichlich Punkte sammeln. Das Stereoklangbild ist breit und voluminös. Die Höhen sind glasklar und präsent, die Mitten erzeugen ordentlich Druck und die Bässe sind Teufel-typisch knockentrocken, aber wuchtig, ohne jemals zu dröhnen oder zu rumpeln. Die Abmischung ist angenehm neutral und ausgewogen.

Via USB punktet das Teufel Cage ebenfalls in allen Belangen. Schon die Default-Einstellungen sind nahezu makellos und liefern einen kraftvollen, klaren und dynamischen Klang. Allein schon beim Musik hören kommt Freude aus. Die trockenen Bässe liefern jederzeit ein wuchtiges Fundament, Snare-Drums klingen wie ein Schlag in die Fresse, ohne jemals schmerzhaft zu sein, während filigrane Akustikklänge detailreich in die Ohren fluten. Klasse. Auch bei Spielen überzeugt das Cage schon in den Grundeinstellungen. Das breite Klangbild erzeugt eine schöne Richtungswahrnehmung, Actiongewitter klingen wuchtig in den Ohren, Sprachausgabe wird makellos verständlich umgesetzt.

Und das sind nur die Basics, denn im USB-Betrieb am PC habt ihr die Möglichkeit, mittels Teufel Audio Center unzählige Feineinstellungen und Anpassungen vorzunehmen. Dabei kommt auch die Multifunktionstaste am Headset ins Spiel, denn diese könnt ihr in der Software per Drop-Down-Menü mit der Funktion belegen, die ihr am meisten nutzt. Per Default ist sie für die Steuerung der Logobeleuchtung zuständig, ihr könnt aber auch EQ, Surround, Game-Chat-Balance oder anderes damit belegen.

Auch für den Klang mangelt es nicht an Einstellungen. Es gibt Mikrofoneinstellungen inkl. Noise Cancelling und Stimmverfremdung, verschiedene XEAR-Funktionen (Bass, Brillianz), diverse Presets für Spielegenres und auch die Sample Rate für Speaker und Mikrofon ist einstellbar. Hinzu kommt ein Equalizer mit acht Presets sowie zwei manuell erstellbaren Varianten, ausgelegt auf Musik- und Spielegenres. Im sehr guten virtuellen 7.1-Surround-Modus könnt ihr zudem zwischen Game und Movie wählen und die virtuelle Raumgröße einstellen. Das geht alles recht simpel und erfordert kein Studium der Raketentechnik.

Wer sich mit dem ganzen Einstellungsgedöns gar nicht beschäftigen will, darf sich darüber freuen, dass die Presets und Voreinstellungen durch die Bank durchdacht und brauchbar sind. Wer tiefer in die Materie einsteigen und den Klang an eigene Vorlieben anpassen will, findet indes reichlich Möglichkeiten dazu. Wir haben das Teufel Cage mit verschiedenen Einstellungen in unterschiedlichsten Anwendungen, von Spielen verschiedener Genres über Filme und Videos bis hin zu unterschiedlichen Musikgenres ausprobiert und können das mit einem Wort zusammenfassen: Geil!

Kommentarezum Artikel