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Test - Tin Hearts : Test: Ein im Herzen guter Lemmings-Klon

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Greift zu, wenn...

... wenn ihr Spaß an einem Lemmings-typischen Puzzler habt und dabei eine Portion Langatmigkeit ertragen könnt.

Spart es euch, wenn...

... wenn ihr einern Puzzler sucht, der euch mit Pepp und Originalität bei Laune hält.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Eine schöne Spielidee, die in ihrem eigenen Trott versickert

Gute Spielideen sind oft so simpel, dass sich ihre Komplexität automatisch ergibt, sobald man sie von der Leine lässt. Tin Hearts ist genau so ein Spiel, daher kann man über den Spielinhalt gar nicht viel schreiben, ohne auf konkrete Beispiele zurückzugreifen. Seine Grundregeln sind schnell erlernt, in sämtlichen fortschreitenden Handlungsmöglichkeiten einfach nachzuvollziehen, und doch komplex genug, um in späteren Spielabschnitten ein Fest für Pixelschieber und Millimeter-Friemler zu sein. In diesem spirituellen 3D-Lemmings-Nachfolger liegt eine kleine Spielspaßperle verborgen.

Leider kommt sie nie vollends ans Tageslicht, weil sich Tin Hearts in einigen Belangen selbst im Weg steht. Mal abgesehen davon, dass die Handlung nie den gewünschten Effekt erzielt, weil sie statt Drama irgendwann nur noch vereinfachten Kitsch abliefert, kommt der technische Aspekt zu kurz. Siehe beispielsweise die Steuerung aus der Egoperspektive des Spielzeugmacher-Geistes. Sie mag dem Grundsatz der Handlung und nicht zuletzt dem irgendwann nachgereichten VR-Modus zugutekommen, aber im Gesamtbild ist sie zu träge. Auch alles, was mit dem Interface zu tun hat, dürfte gern etwas flotter ablaufen. Warum hebt das Spiel nicht alle Gegenstände, mit denen man interagieren kann, von vornherein durch eine leuchtende Umrandung hervor? Warum bietet das Spiel Ausrichtungen für Bauklötze an, die nie gebraucht werden?

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Neben der unterdurchschnittlichen Grafik, die keiner Plattform abseits der Switch schmeichelt, der schönen, aber lahmen Musik und der zu starken Fokussierung auf einen schwachen Erzählstrang sind es solche Dinge, die Tin Hearts seines allgemeingültigen Charmes berauben. Ein wenig mehr Witz und Pepp hätte die Stimmung vielleicht zunichtegemacht, aber das Gesamtprodukt wäre nicht so einschläfernd träge in seiner eigenen Bräsigkeit versumpft.

Überblick

Pro

  • schöne Spielidee
  • herzerwärmende Stimmung
  • interessante Puzzles
  • leicht erlernte Regeln
  • VR-Modus (wird nachgereicht)

Contra

  • technisch altbacken
  • Handlung driftet in Kitsch ab
  • Steuerung und Interface träge
  • Level-Layouts manchmal unnötig unübersichtlich
  • Spielfluss stets gleichförmig ohne besondere Akzente

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