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Test - AMD Radeon HD 6790 : Wird Nvidia gefrühstückt?

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Erst vor einem Monat wollte Nvidia den knallhart umkämpften Mainstream-Markt mit der Geforce GTX 550 Ti zurückerobern - und holte nur ein knappes Unentschieden heraus. Zu stark und günstig ist AMDs Radeon HD 5770. Jetzt legt die rote Schmiede mit der Nachfolgerin HD 6790 nach und möchte ihre Position festigen. Klatscht sie die Geforce an die Wand?

Aus dem Nichts gekommen

AMDs Radeon HD 6790 klingelte etwas überraschend an der Redaktionstür. Ohne große Vorabgerüchte und anderen Klatsch und Tratsch schoss der Grafikklopfer für rund 120 Euro Startpreis (aktueller Straßenpreis: 110 Euro) in den Handel. Erstaunlich, handelt es sich hierbei doch um die erste wirkliche Mid-Range-Karte aus der fünf Monate alten HD-6000-Familie und damit um eine wichtige, schließlich verdienen die Hersteller in diesem Bereich viel Geld. Wie es der Name bereits vermuten lässt, soll die HD 6790 ihre erfolgreiche Vorgängerin HD 5770 ablösen und gleichzeitig die riesengroße Leistungslücke zwischen der Mittelklasse aus der Vorgeneration und der Radeon HD 6850 schließen.

Sapphire Radeon HD 6790: Deutlich leiser als AMDs Referenz-Modell

Technisch ändert AMD dabei wenig. Anstatt einen völlig frischen Grafik-Chip zu entwickeln, schnappt sich der Hersteller die bei der Radeon HD 6850/6870 eingesetzte Barts-GPU und schneidet einige Murmeln ab. Im 40-nm-Verfahren gefertigt, bleiben so unterm Strich 160 von den 192 Shader-Einheiten einer HD 6850 übrig, außerdem werden die Textureinheiten von 48 auf 40 gestutzt, also auf genauso viele wie bei der HD 5770. Die 1,7 Milliarden Transistoren der HD 6850 erbt die HD 6790 hingegen vollständig, wodurch sich fast 700 Millionen Transistoren mehr auf dem Grafik-Chip tummeln - ein Anstieg um 63 Prozent im Vergleich zur HD 5770.

Vorwärts immer, rückwärts nimmer?

Mal abgesehen von den Transistoren ähnelt die HD 6790 auf dem Papier sehr stark der Vorgängerin. Bei den Shader-Einheiten riecht es sogar recht streng nach "kleiner Rückschritt", taktet doch die genau gleiche Anzahl an Shadern 10 MHz unter denen einer HD 5770. Letztendlich dürfte trotzdem eine Leistungssteigerung herauskommen, zu der vor allem das wesentlich größere Speicher-Interface einen großen Teil beitragen dürfte. Satte 256 Bit misst das Interface der HD 6790, also doppelt so viel wie die 128 Bit einer HD 5770. Die 1.024 MB GDDR5-Videospeicher werden dabei mit 2.100 MHz angefeuert (HD 5770: 2.400 MHz), wodurch sich eine Speicherbandbreite von 134.400 MB pro Sekunde ergibt - 75 Prozent mehr als bei der HD 5770 und sogar etwas mehr als bei der sonst kräftigeren HD 6850.

(zum Vergrößern auf die Tabelle klicken)

Natürlich haben die größtenteils flotteren Komponenten einen höheren Kalorienbedarf zur Folge. 150 Watt schlürft die Radeon HD 6790 aus dem Netzteil und damit fast ein Drittel mehr als die HD 5770 mit 108 Watt. Im Desktop-Betrieb unter Windows soll der Stromsparmodus hingegen so gut greifen, dass der Energiebedarf auf 19 Watt zusammenschrumpft. An zwei zusätzlichen 6-Pin-Stromanschlüssen zum Netzteil kommt ihr allerdings nicht vorbei.

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