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Test - Dark Sector : Konkurrenz für 'Gears of War'?

  • PS3
  • X360
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Klingenbumerang

Leider nicht, denn nach einer markanten Story-Wendung handelt unser Agent in gewohnter Gut-gegen-Böse-Manier. Schade eigentlich. Nach einem Duell gegen den Bodyguard von Wissenschaftler Metzner wird dem schwer verletzten Hayden Tenno vom Bösewicht ein Virus verabreicht, das ihn nicht zum Zombie macht, sondern ihm übermenschliche Kräfte verleiht. Während Metzner seine Zombie-Versuchsopfer anlocken und ausschalten will, muss Hayden den Doktor suchen und ihn ausschalten, um so von seinen Chefs ein Gegenmittel zu erhalten.

Weshalb ausgerechnet Hayden zum Supermann wird, was es mit den anderen Schlüsselfiguren auf sich hat und vieles mehr bleibt leider im Dunkeln. Fast hat man das Gefühl, die ohnehin schon unoriginelle Virus/Mutanten-Geschichte habe die Entwickler selbst rasch gelangweilt, sodass sie diese auf halbem Weg einfach fallen gelassen haben. Genauso uninspiriert wie der Hauptcharakter gibt sich die restliche Story.

'Gears of War' auf dem Stundenplan

Immerhin gab sich das Team bei der Spielmechanik mehr Mühe: Die Action stimmt, sie kann gut unterhalten. Dank seiner neuen Fähigkeiten kann Hayden eine Art Schwert hervorzaubern, das wie ein großer Ninja-Stern aussieht und auf Bumerang-Art geworfen werden kann. Nachteil: Außer einer Pistole kann der Agent je nach Abschnitt nur noch für jeweils wenige Sekunden eine Wumme einsetzen, bevor diese unbrauchbar wird. Somit bleibt die Klinge eure wichtigste Waffe. Aufgrund des niedrigeren Tempos und der begrenzten Reichweite unterscheidet sich 'Dark Sector' auch spielerisch von anderen Third-Person-Shootern. Die Klinge prallt sogar wie eine Billardkugel von Wänden ab und nach und nach lernt ihr weitere Spezialfähigkeiten: Ihr könnt einen aufgeladenen Wurf ausführen, um etwa besondere Türen zu öffnen, sammelt per Klinge herumliegende Waffen sowie Items ein und steuert wahlweise das Schwert auf seinem Flug mittels Six-Axis-Bewegung - genau wie in 'Heavenly Sword'.

Dummerweise haben sich die Entwickler nicht die Mühe gemacht, dieses coole Feature originell ins Spielgeschehen zu integrieren. Es gibt zwar einige Rätsel. Diese sind aber so uninspiriert, dass sie kaum der Rede Wert sind. Das indirekte Treffen von Schaltern oder etwa das Entzünden der Klinge an einer Feuerstelle, um eine Barrikade niederzubrennen, sind schon das Höchste der Gefühle in puncto Knobeleien.

Dass die eigentlichen Kämpfe mehr Spaß machen, liegt allerdings nicht an der Kreativität von Digital Extremes: Anscheinend stand 'Gears of War' auf dem Stundenplan der Designer, denn 'Dark Sector' spielt sich sehr ähnlich. Wie Marcus Phoenix kann Hayden auf Knopfdruck geduckt rennen, hinter Hindernissen in Deckung gehen, sich an Mauerecken verbergen und so die Feinde aufs Korn nehmen, ohne selbst zu oft getroffen zu werden. Selbst die ordentliche Gegner-KI erinnert mit ihrem Deckungsschwerpunkt, Granatenwürfen und der eher geringen Menge an zeitgleich angreifenden Feinden an das offensichtliche Vorbild. Die Steuerung funktioniert größtenteils tadellos und spielt sich sogar noch einen Tick dynamischer sowie schneller als in 'Gears of War'.

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