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Test - FIFA 20 : Testtagebuch, Teil 2: Zwischen VOLTA und FUT

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Der eine Modus ist ein Dauerbrenner, der andere eine überraschende Neuling. FIFA Ultimate Team und VOLTA Football haben jedoch Gemeinsamkeiten: Beide machen das Sammeln und Freischalten zu einem wichtigen Faktor, wenn auch mit unterschiedlichen Mechaniken.

FIFA 20 - Testtagebuch, Teil 1

Massig FIFA-Spieler dürften in den vergangenen Jahren nicht einmal in die Versuchung gekommen sein, irgendeinen anderen Modus als FUT zu zocken. Dafür gibt es Gründe, denn EA hat das Spiel im Spiel über die letzten Episoden kräftig ausgebaut. Das Grundprinzip ist jedoch gleich geblieben: Ich mache aus einer Ansammlung bescheiden begabter Kicker nach und nach eine absolute Weltauswahl. Dazu erspiele ich mir Münzen oder greife auf mein Bankkonto zurück, um via Echtgeld den Erhalt von Topspielern zu beschleunigen.

Selbstverständlich gehören Mikrotransaktionen auch bei FIFA 20 wieder dazu. Allerdings präsentiert mir das Spiel diese Möglichkeit deutlich weniger aufdringlich als etwa die NBA2K-Reihe, bei der ich gefühlt im Minutentakt dazu animiert werde, doch mal ein paar Euro zu investieren. Ein Zwang ist der Kauf im EA-Fußballspiel weiterhin nicht. Ich persönlich verzichte komplett darauf und versuche, ein ordentliches Premier-League-Team ausschließlich spielerisch zusammen zu bekommen.

Kicken oder kaufen?

Um die dafür erforderlichen Münzen zu verdienen, bieten sich mir viele Möglichkeiten. Ein guter Anlaufpunkt ist wieder der Modus Squad Battles, der meine Mannschaft gegen Teams anderer Spieler aufs Feld schickt, die von der CPU gesteuert werden. Je höher der Schwierigkeitsgrad, umso besser fallen die Belohnungen aus.

Jedes Spiel bringt Punkte für die wöchentliche Rangliste ein, über die ich ebenfalls Belohnungen erhalte. Genauso wieder mit dabei: Freundschaftsspiele, FUT-Draft, Team der Woche und die Division Rivals. Hier spiele ich mich durch die namensgebenden Divisionen nach oben und treffe dabei auf immer stärkere Online-Gegner. Auch dafür winken natürlich reichlich Boni.

Eine Wissenschaft für sich sind nach wie vor die Squad Building Challenges. Hier geht es darum, ein Team unter bestimmten Vorgaben zusammenzustellen und anschließend gegen besondere Spieler zu tauschen. Die ersten Herausforderungen verlangen von mir nur die Abgabe irgendwelcher Kicker aus zwei unterschiedlichen Ligen.

FIFA 20 - Ultimate Team: Get Started in FUT 20 Trailer
Der neue Trailer zu FIFA 20 soll den Einstieg in den beliebten Modus Ultimate Team erleichtern.

Doch spätere Challenges stellen eine ganze Reihe von Anforderungen, für die ich ganz bestimmte Sportler benötige. Für Vielspieler ist das eine tolle Beschäftigung und Chance, eine wirklich schlagkräftige Truppe zusammenzustellen. Wer jedoch nur gelegentlich spielt, dürfte angesichts der notwendigen Menge und Qualität der Spieler bald aufgeben.

Die größte Neuerung bei FUT heißt Saisons. Dahinter steckt ein Fortschrittssystem, dass sich über die gesamte Laufzeit von FIFA 20 erstreckt. Tägliche, wöchentliche und monatliche Aufgaben wollen erfüllt werden belohnen danach mit Erfahrungspunkten. Erreiche ich bestimmte Meilensteine, bringt das unter anderem neue Vertragsobjekte, Münzen oder Goldpacks ein. Die Saisons ersetzen damit die Ziele aus dem Vorjahr.

Die Straße ruft!

VOLTA Football bringt den lange verschollenen Straßenfußball zurück. Im Gegensatz zu bisherigen FIFA-Street- Ablegern geht es diesmal jedoch deutlich gesitteter zu. Es wird zwar ordentlich mit dem Leder gezaubert, aber auf eine einigermaßen nachvollziehbare Art und Weise. In hohem Tempo wird in unterschiedlichen Konstellationen auf Asphalt, Kunstrasen, Parkett und mehr gedribbelt, gepasst und geschossen.

3 gegen 3 ohne Torwart, 4 gegen 4 mit oder ohne Keeper und Futsal mit fünf Spielern – in diesen Zusammensetzungen kann mein Team spielen. Die Schauplätze in Amsterdam, London, Buenos Aires oder Tokio bieten unterschiedlich große Plätze, sowohl mit als auch ohne Bande. Nachdem ich meinen eigenen Straßenkünstler erstellt habt, stehen drei Spielmodi offen. In der Story versuche ich mit meinem Team J10 bis zum großen Street-Finale nach Buenos Aires zu kommen. Diverse Dramen auf Seifenopern-Niveau und die betont coole Art der Inszenierung sind bisweilen speziell, insgesamt fällt die Geschichte jedoch kurzweilig aus.

Erspiel‘s dir einfach

Außerdem macht die Story mit allen Elementen von VOLTA Football vertraut. Da wäre zunächst die Entwicklung des Charakters. Mit Erfahrungs- und Skill-Punkten schraube ich seine Fähigkeiten in Abwehr, Mittelfeld oder Angriff nach oben. Damit auch der Rest der Mannschaft konkurrenzfähig bleibt, kann ich nach vielen siegreichen Spielen einen Akteur des Gegners in meine Mannschaft holen.

Genauso bringt jeder Sieg Münzen ein, die ich im spielinternen Shop für neue Klamotten ausgeben kann. Alternativ lassen sich sämtliche Gegenstände freispielen, beispielsweise indem ich eine gewisse Anzahl von Volleyschüssen verwandele oder Spieler einer festgelegten Region ins Team hole. Neben der Story zocke ich Einzelspiele, nehme unter VOLTA-Tour an Turnieren überall auf dem Globus teil oder messe mich in der VOLTA-Liga mit menschlichen Straßenkickern.

Das flotte Spielgefühl und die Freischaltmechanik machen richtig Laune. Zwar ist das Tricksystem alles andere als leicht zu beherrschen, doch Übung zahlt sich aus: Vernasche ich einen Gegenspieler nach allen Regeln der Kunst und schiebe dann locker mit der Hacke den Ball hinter die Torlinie, fühlt sich das grandios an. Schön ist auch, dass VOLTA komplett auf irgendwelche Mikrotransaktionen verzichtet. Weniger schön: Ich müsst online sein, um den Modus überhaupt spielen zu können.

Auch sonst ist der Straßenkick nicht frei von Macken. Abpraller nahe des eigenen Tores landen fast immer beim Gegner, der nur noch einzuschieben braucht. Dazu folgen die Pfiffe bei Fouls keinem erkennbaren Muster: Manchmal wird schon ein leichter Rempler geahndet, während ich dem Gegner an anderer Stelle aus vollem Lauf unbeschadet die Beine wegziehen kann. Sehr merkwürdig ist, dass ich sehr oft gegen Teams antrete, in denen die immer gleichen Kicker spielen. Dass meine Torhüterin Syd niemals ihre Handschuhe auszieht und damit sogar das Smartphone bedienen kann, ist dagegen einfach nur dämlich.

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