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Special - gPotato – Interview mit Max Stolberg : Mr. gPotato im Gespräch über die MMO-Sparte

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Es muss nicht immer World of WarCraft sein: Die Free-to-play-Games von gPotato erfreuen sich auch hier zu Lande zunehmender Beliebtheit. Gameswelt hat sich mit dem Producer Max Stolberg von Gala Networks Europe über seine gPotato-Spiele wie Flyff, Street Gears oder Rappelz und über den Zustand der MMO-Branche unterhalten.  

Gameswelt: Stelle dich doch bitte zunächst unseren Lesern vor und beschreibe kurz, was deine Arbeit bei gPotato und Gala Networks umfasst.

Max Stolberg: Hallo liebe Leser von Gameswelt, mein Name ist Max Stolberg und ich arbeite als Producer für Gala Networks Europe. Über das Portal gpotato.eu vertreiben wir kostenlose Spiele für den europäischen Markt und als deutscher Muttersprachler ist mein primärer Fokus natürlich der deutsche Markt. In Bezug auf ein Spiel beinhaltet der Job eines Producers die volle Verantwortung für das jeweilige Spiel, welches man betreut - inklusive Marketing, Personalfragen, Kundenbetreuung und die Gewährleistung des Services. Langweilig wird es also nie.

GW: Gala Networks vertreibt zurzeit über das gPotato-Portal die MMO-Spiele Flyff, Rappelz, Street Gears und einige weitere Titel. Welches der Spiele ist das erfolgreichste im deutschsprachigen Bereich?

MS: Das ist eindeutig unser erster Titel Flyff. Dies ist auch nicht sehr verwunderlich, da Flyff bereits im Dezember 2006 gestartet wurde und mittlerweile eine sehr große und aktive Community hat. Wir sind auch sehr froh darüber, dass unser Entwickler Aeonsoft jedes Jahr Erweiterungen für Flyff entwirft und somit immer mehr Inhalte in das Spiel integriert werden. Genauso verhält es sich auch bei Rappelz und so wird es auch bei Street Gears sein.

GW: Wie sieht der typische MMO-Spieler bei den gPotato-Games aus? Ist der Begriff "Casual Gamer" angebracht? Und richten sich die verschiedenen gPotato-Spiele an unterschiedliche Zielgruppen?

MS: Von einer strategischen Perspektive her betrachtet ist es natürlich sinnvoll, sich nicht mit allen Spielen auf nur eine Alters- oder Zielgruppe auszurichten. Während Flyff sich eher an ein jüngeres Publikum richtet, zielt Rappelz mehr auf Erwachsene. Street Gears wiederum geht eher in die Richtung „casual", hat aber eine sehr weit gefächerte Zielgruppe, da es einfach jedem Spaß macht, sich mal wieder die Skates anzuziehen und ein paar Tricks auszuprobieren. Der für 2009 geplante 3D-Sidescroller Dragonica hingegen zielt wieder vornehmlich auf ein jüngeres Publikum; wir erwarten allerdings, dass dieses sehr humorvoll gestaltete MMORPG auch ältere Spieler in seinen Bann ziehen wird.

GW: Das Konzept von Spielen bei Gala Networks beruht auf gratis zugänglichen Online-Spielen (free to play), in denen man eine virtuelle Währung gegen echtes Geld tauscht. Mit dieser Währung kauft man dann Gegenstände im Spiel. Welche Bedeutung haben solche Pay-Contents in den Spielen? Ist es zwingend notwendig, dass der Spieler früher oder später Geld ausgibt?

MS: "Free to play" bedeutet im Kern, dass man nie für diese Spiele Geld ausgeben muss. Natürlich kann man einen gewissen Vorteil durch die Cash-Shop-Gegenstände bekommen, aber fast alle Items sind im Spiel handelbar und somit auch für diejenigen Spieler verfügbar, die einfach nur „zocken" wollen. Sollte man sich doch dafür entscheiden, etwas aus dem Cash-Shop zu erwerben, so hat dies auch andere Vorteile: Durch den Tausch von Cash-Shop- gegen In-Game-Gegenstände kann man einen leichteren Einstieg in das Spiel haben und vor allem auch direkt Kontakt zu anderen Usern finden.

GW: Die PC-Spiele World of Warcraft und Second Life haben MMO-Games auch in unseren Breitengraden salonfähig gemacht. Wirken sich solche Spiele-Blockbuster eher positiv auf vergleichbare Titel wie diejenigen von gPotato aus oder sorgen sie etwa im Gegenteil dafür, dass die User weder Zeit noch Geld in andere MMO-Spiele investieren?

MS: Besonders World of Warcraft und davor Titel wie Ultima Online oder auch Dark Age of Camelot haben viele Offline-Spieler an Online-Games herangeführt. Dafür kann meiner Ansicht nach jeder Publisher von Online-Spielen dankbar sein. Das heißt aber nicht, dass alle Spieler die vorgenannten Titel mögen. Geschmäcker sind verschieden und unsere Titel sprechen nicht unbedingt die gleiche Zielgruppe an. Man darf auch nie vergessen, dass man bei uns eben wirklich nicht bezahlen muss, wenn man nicht will. Man hat auch nicht das Gefühl „ich muss jetzt spielen, da ich doch jeden Monat bezahle", sondern man gibt nur für die Gegenstände Geld aus, die man auch haben will.

GW: Macht sich Gala Networks nicht selbst Konkurrenz, wenn der Publisher gleich mehrere MMO-Spiele zeitgleich im Programm hat?

MS: Keineswegs. Aus einer strategischen Perspektive ist es vor allem wichtig, sein Portfolio zu diversifizieren. Sollte man sehr ähnliche Titel erwerben, so kann dies durchaus zu einem Problem werden. Dies ist aber bei uns nicht der Fall. Natürlich ist es darüber hinaus auch sinnvoll, seine Fühler in andere Bereiche auszustrecken, wie zum Beispiel Browser-Spiele. Als Portal werden wir allerdings in jedem Fall im Free-to-play-Bereich und auch im Online-Spielegenre bleiben.

GW: Für mehrere gPotato-Spiele (u.a. Street Gears und Tales Runner) veranstaltet Gala Networks Open-Beta-Tests. Wie wichtig sind solche Tests und das Feedback der User?

MS: Das Feedback der Community ist für uns äußerst wichtig. Open-Beta-Tests sind als letzter Check vor der Kommerzialisierung zu verstehen und beruhen zumeist schon auf dem Live-Client. Es geht hier dann eher darum, ob die In-Game-Balance stimmt. Vor allem in Bezug auf diese ist uns das Feedback der Communtiy sehr wichtig, da unsere Spieler in jedem Fall mehr sehen, als das unsere Tester könnten.

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