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Test - Spacebase Startopia : Im Weltraum hört dich niemand lachen

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Wenn ihr schon immer mal davon geträumt haben solltet, eine eigene Raumstation zu bauen, dann seid ihr hier genau an der richtigen Adresse. Denn das deutsche Entwickler-Team von Realmforge gewährt euch mit Spacebase Startopia diese Gelegenheit – auf eine witzige Art und Weise. Ob hinter der auf Spaß getrimmten Fassade auch ein durchdachtes und interessantes Spiel steckt, verraten wir euch in unserem Test.

Der Name Realmforge Studios dürfte vor allem den Fans von Aufbauspielen und Wirtschaftssimulationen ein Begriff sein. Das deutsche Team zeichnete nämlich unter anderem für Titel wie die Dungeons-Serie und auch M.U.D. TV verantwortlich – beides moderne Neuinterpretationen zweier absoluter Klassiker der Spielegeschichte. Umso hellhöriger wurden wir, als sie mit Spacebase Startopia ihr neuestes Spiel ankündigten, das abermals auf einem wahren Spiele-Oldie basiert: Startopia aus dem Jahr 2001, das seinerzeit von ehemaligen Dungeon-Keeper-Entwicklern produziert wurde, aber deutlich weniger bekannt und erfolgreich wurde als sein Vorbild, weswegen das Studio Mucky Foot schon zwei Jahre später wieder schließen musste.

Im Kern handelt es sich beim Original wie dem aktuellen Remake gleichermaßen um eine Verschmelzung der eingangs erwähnten Genres: ein bisschen Aufbau hier, ein wenig Wirtschaft dort, eine Prise Echtzeitstrategie oben drauf – fertig ist Spacebase Startopia.

Im Weltraum hört dich keiner lachen

In Startopia dreht sich alles um die gleichnamige Raumstation, die ihr als Kommandant aufbauen, betreuen und organisieren müsst. Bevor ihr euch in die Kampagne stürzt, könnt und solltet ihr eure ersten Schritte im ausführlichen Tutorial machen. Das ist vor allem deswegen ratsam, weil Spacebase Startopia keinesfalls selbsterklärend ist und einiges an Einarbeitungszeit benötigt. Die Tutorials sind in kleinere Missionen unterteilt, in deren Rahmen ihr die wichtigsten Aspekte des Spiels kennenlernt. Das reicht von der grundlegenden Steuerung, über die Funktionsweise einzelner Objekte und Räumlichkeiten bis hin zur Bedeutung der verschiedenen Alien-Völker.

Bereits im Tutorial trefft ihr zudem auf die hochnäsige KI namens VAL - na, wer bemerkt den Seitenhieb auf einen Sci-Fi-Klassiker? Diese steht euch mehr oder weniger hilfreich bei eurem Alltag als Kommandant zur Seite, den Großteil der Zeit schleudert sie euch allerdings geringschätzende und bissige Kommentare entgegen. Ähnlich wie in Portal macht dies einenGroßteil des Charmes des Spiels aus und unterstreicht dessen humoristische Ausrichtung. Spacebase Startopia ist keine bierernste Science-Fiction-Simulation, sondern nimmt sich selbst gehörig auf die Schippe.

Weltraum-Abenteuer mit Hindernissen

Habt ihr das Tutorial hinter euch gebracht, solltet ihr euch direkt in die durchaus umfangreiche Kampagne stürzen. Hierbei stehen euch drei Schwierigkeitsgrade zur Auswahl: Je höher die gewählte Stufe, desto beschwerlicher gestaltet sich der Auf- und Ausbau der Weltraumstation. Wer also eine besonders knackige Herausforderung sucht, sollte gleich die höchste Stufe in Angriff nehmen. Die Story der Kampagne fällt nicht sonderlich tiefgreifend aus. Sie wird hauptsächlich in Standbildern präsentiert und dreht sich um Themen wie Alien-Verständigung, diplomatische Probleme etc. - abermals mit einer ordentlichen Portion Humor gewürzt.

Im Verlauf der Missionen landet ihr im Orbit unterschiedlicher Planeten und müsst verschiedene Herausforderungen meistern. Das reicht von der Beseitigung eines Müllproblems bis hin zur Beschaffung wichtiger Rohstoffe oder dem Schlichten eines Alien-Konflikts. Der Anspruch steigt dabei stetig an – in einer recht angenehmen Kurve. Allerdings weisen einige der Missionen etwas viel Leerlauf auf.

Für Abwechslung ist aber prinzipiell immer gesorgt. Doch wie bei vielen Spielen dieser Art müsst ihr stets einige sich wiederholende Grundelemente beachten. So gilt es, Behausungen für die Alien-Bewohner zu bauen, eine Kommunikationszentrale errichten und auf die Bedürfnisse der Außerirdischen achten. Ohne Atmosphärefilter herrscht beispielsweise im wahrsten Sinne des Wortes schon bald dicke Luft an Bord der Station. Um mehr über ihre Bedürfnisse zu erfahren, könnt ihr die einzelnen Charaktere anklicken und erhaltet eine Übersicht. Doch spätestens zu diesem Zeitpunkt bekommt ihr einige der Schwächen von Spacebase Startopia zu spüren. Die Menüs sind nicht unbedingt ein Paradebeispiel an Übersichtlichkeit, sodass es eine ganze Weile in Anspruch nimmt, sich durch die Zahlen und Symbole zu arbeiten. Außerdem springt der Fokus der Kamera umgehend auf den soeben ausgewählten Charakter. Das ist an sich keine üble Idee, führt aber in Kombination mit der nicht unbedingt optimalen Steuerung immer wieder zu verwirrenden Situationen.

Da die zu bebauende Fläche gebogen ist (stellt euch das Innere von Babylon 5 vor) müsst ihr die Kameraperspektive immer wieder „rotieren“ lassen, um alles im Blick zu haben. Das funktioniert wahlweise über Maus und Tastatur, braucht aber viel Zeit für die Eingewöhnung. Nicht selten verhaspelt man sich dabei und muss die Ansicht wieder neu ausrichten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Weltraumstation aus mehreren Decks („Fun-Deck“, „Bio-Deck“) besteht, zwischen denen ihr in späteren Missionen hin- und herspringen müsst. Das ist der Übersichtlichkeit nicht immer förderlich.

Die Liebe zum Detail

Übrigens bietet euch Spacebase Startopia alternativ zur Kampagne auch einen Modus zum „freien Bauen“, in dem ihr nach Herzenslust und ohne vorgegebenes Ziel loslegen könnt. Hierbei könnt ihr quasi die Station eurer Träume aus dem Boden stampfen und euch eigene Herausforderungen setzen. Zudem gibt es einen Multiplayer-Modus für kooperative Partien, den wir bei unserem Testlauf jedoch noch nicht genauer unter die Lupe nehmen konnten.

Spacebase Startopia - Release Date Trailer

Mit dem 26. März 2021 hat Spacebase Startopia nun einen konkreten Release-Termin verpasst bekommen.

Grafisch reißt das Spiel keine Bäume aus: Wer moderne Effekte und Hochglanz-Optik sucht, ist hier an der falschen Adresse. Deswegen ist Spacebase Startopia jedoch keinesfalls ein hässliches Spiel. Der leicht comichafte Look versprüht einen ganz eigenen Charme und besticht durch viele liebevolle Animationen und Details. Außerdem sind die Hardware-Anforderungen entsprechend niedrig angesetzt, sodass das Spiel auf einer Vielzahl an Rechnern problemlos laufen dürfte. Die Sprachausgabe – insbesondere von VAL - haben wir ja bereits anfangs lobend hervorgehoben, doch auch die Musikuntermalung ist durchgehend nett und hat sogar für jedes der Decks ein passendes Thema zu bieten.

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