Test - ATI Radeon HD3870 X2 : 8800Ultra-Killer im Dual-Chip-Format

Nach schier unzähligen Monaten klöppelte AMD/ATI endlich wieder eine waschechte High-End-Grafikkarte zusammen und schafft es, Nvidias 8800Ultra eine ordentliche Ladung Schießpulver vor den Latz zu knallen. Als eines der ersten ATI-Produkte seit langer Zeit greift die HD3870 X2 nach der Goldmedaille und punktet mit ihrer hohen Leistung als Dual-Chip-Monster mit zwei RV670-Grafikprozessoren und je 512 MB GDDR3-Speicher. Golden glänzt aber nicht alles bei der rund 370 bis 450 Euro teuren Wuchtbrumme. Die jeweilige Anwendung muss nämlich den Crossfire-Verbund unterstützen, damit die Karte ihre optimalen Vorzüge ausspielt. Ist dies nicht der Fall, legt sie eine halbe Bruchlandung hin und unterbietet leicht die Performance einer HD3870, da sie nur GDDR3-Speicher auf die Brust getackert bekam. Wenn allerdings Crossfire unterstützt wird, was bei fast allen aktuellen und etwas älteren Spielen der Fall ist, weist sie ihren 8800Ultra-Gegenspieler stilgerecht in die Schranken. Besonders beim achtfachen Anti-Aliasing unter hohen Auflösungen kann sie teilweise fast ein Drittel mehr Leistung als eine 8800Ultra vorweisen, bei niedrigeren Auflösungen ohne Anti-Aliasing-Effekte zieht sie ebenso davon, wenn auch "nur" mit etwa 10 bis 20 Prozent. Die HD3870 kann dagegen in keinster Weise mithalten. Sie muss sich mit 50 bis teilweise sogar 80 Prozent weniger zufrieden geben. Apropos HD3870: Im Vergleich zum Crossfire-Gespann bietet die HD3870 X2 exakt die gleiche Leistung, trotz des etwas schlechteren Takts und des damit verbundenen GDDR3-Speichers. Solltet ihr euch eine HighEnd-Grafikkarte anschaffen wollen, führt im Moment kein Weg an der HD3870 X2 vorbei. Für den Preis ist sie billiger als zwei HD3870-Grafikkarten, deutlich günstiger als eine 8800Ultra und bietet eine bombastische Leistung. Zum ersten Mal seit langer Zeit wird Nvidia herausgefordert.